Bronchoskopie
Schnell, exakt und schmerzlos
Was versteht man unter Bronchoskopie?
Die Bronchoskopie dient der Untersuchung der Atemwege, also der Luftröhre und der großen Abzweigungen (Bronchien). Der Begriff Bronchoskopie setzt sich aus den beiden griechischen Wortteilen "bronchus" (= Luftröhre) und "skopein" (= schauen) zusammen.
Früher diente den Ärzten für ihre Lungendiagnostik vor allem die Röntgenaufnahme. Heute gehört es - dank des großen technischen Fortschritts längst zur Routine, filigrane Instrumente in das Bronchialsystem einzuführen und mit ihrer Hilfe einen direkten Blick in dieses lebenswichtige Organ zu werfen. Auf diese Weise können sämtliche Gewebestrukturen genauestens betrachtet und untersucht werden.
Die Bronchoskopie ist ein Diagnoseverfahren, das man einsetzt, wenn aus der Vorgeschichte des Patienten der Verdacht auf eine Lungeninfektion oder einen Lungentumor besteht.
Wann ist eine Bronchoskopie erforderlich?
Bei anhaltendem Reizhusten, Blutbeimengungen im Auswurf, Auffälligkeiten im Röntgenbild oder wiederkehrenden eitrigen Infekten raten wir zu einer Bronchoskopie. In diesen Fällen überwiegt bei Abwägung von Nutzen und geringem Risiko der Untersuchung der Nutzen für Sie deutlich.
Wie funktioniert die Bronchoskopie?
Es handelt sich um eine ambulante Untersuchung, die mit allen Vorbereitungen maximal eine Stunde dauert. Die Untersuchung selbst beansprucht lediglich 5 - 10 Minuten. Vorab bekommt der Patient zur Entspannung ein Beruhigungsmittel. Es erfolgt eine Inhalation zur Stabilisierung und Erweiterung der Bronchien (Bronchodilatation). Die Bronchoskopie erfolgt im Liegen. Vorsichtig wird über die Nase ein schlankes, schlauchförmiges Instrument in das Bronchialsystem geschoben. Mit einer an dem sog. Bronchoskop befestigten Minikamera kann der Arzt dann das Bronchialsystem untersuchen. Ein großer Monitor erlaubt dabei auch dem Patienten das Geschehen mit zu verfolgen. Die gesamte Untersuchung wird auf Video aufgezeichnet und kann auch anschließend betrachtet werden. Über das Bronchoskop wird während der Untersuchung ein Katheter geschoben, um das Bronchialsekret abzusaugen und auf Bakterien, Viren oder Pilze untersuchen zu lassen. Darüber hinaus werden mit Hilfe einer kleinen Zange Gewebsproben entnommen (Biopsie), die zur weiteren diagnostischen Abklärung in die Pathologie eingesandt werden.
Was passiert nach der Untersuchung?
Nach der Untersuchung wird der Patient noch für 15 Minuten in einen Ruheraum gefahren und beobachtet. Danach kann er die Praxis verlassen. Wegen des vorab verabreichten Beruhigungsmittels sollte der Patient die Praxis in Begleitung verlassen. Nach Abschluss der Untersuchung ist die Verkehrstüchtigkeit des Patienten eingeschränkt, so dass das führen von Kraftfahrzeugen nicht gestattet ist.
Wie schmerzhaft ist die Bronchoskopie?
Die Bronchoskopie ist vollkommen schmerzfrei. Man verspürt lediglich einen gewissen Druck im Brustbereich. Die Risiken sind minimal ggf. können leichte lokale Blutungen auftreten. Während der Untersuchung kann der Sauerstoffgehalt abfallen. In diesem Fall wird zusätzlich über eine Sauerstoffanlage Sauerstoff (O2) zugeführt, um diesen vorübergehenden Mangel auszugleichen.
Was bringt die Videoendoskopie?
Mithilfe einer Videoendoskopie (Spiegelung) lassen sich ohne große chirurgische Eingriff Körperhöhlen und Hohlorgane untersuchen, um Krankheiten zu erkennen und schnell zu behandeln. Die angewandte Videoendoskopie hat gegenüber der rein schriftlich festgehaltenen Befunderhebung einen großen Vorteil: Der weiterbehandelnde Arzt hat eine immer wieder nachvollziehbare und überprüfbare bildliche Darstellung des Befundes zur Verfügung. Auch im Fall einer Operation ist es möglich, das Video an die Chirurgie weiter zu leiten, um präoperativ eine möglichst gute Übersicht über den Befund zu erhalten. Die videoassistierte Bronchoskopie schafft somit die Möglichkeit sowohl für den behandelnden Arzt als auch in der Weiterbehandlung eine optimale Befunderfassung zu erstellen, die ohne weiteren stationären Aufenthalt möglich ist.
Neben dieser hochtechnisierten Apparatemedizin steht jedoch die menschliche Betreuung des Patienten im Vordergrund.