Allergietests an der Haut

Wenn der Arzt zum Allergietest übergeht, hat er schon Vermutungen, welche Allergene Ihr Asthma wahrscheinlich auslösen: Er würde nun beispielsweise die Vorhersage wagen, daß es Blütenpollen von frühblühenden Sträuchern sind, auf die Sie allergisch reagieren. Er kann nun umgekehrt schon mit hoher Wahrscheinlichkeit behaupten, daß Hausstaubmilben oder Schimmelpilze bei Ihnen keine Rolle spielen. Deshalb testet er Sie jetzt zunächst nur auf Baum- und Strauchpollen.

Mit den Allergietests an der Haut kann er seine Vermutungen untermauern und feststellen, auf welche Substanzen Sie sensibilisiert sind bzw. allergisch reagieren.

Die geläufigsten Hautteste sind der Epikutantest, der Reibetest, der Pricktest und der Intrakutantest.

Ein Hinweis:

Falls Sie bereits antiallergische Medikamente (z.B. Cromoglicinsäure oder auch Kortikosteroide) anwenden, müssen Sie diese zwei Wochen vor einem Allergietest absetzen, da sonst das Ergebnis verfälscht wird.

Beim Reibetest werden die Allergene, die geprüft werden sollen, in die Haut des Unterarms eingerieben. Wenn sich innerhalb weniger Minuten an der Einreibestelle rote Quaddeln bilden und die Testperson dort einen Juckreiz empfindet, liegt ein positives Testergebnis im Sinne einer allergischen Reaktion vor. Der Betroffene reagiert auf dieses Allergen.

Der Pricktest wird in der Praxis sehr häufig angewandt, denn seine Ergebnisse sind besonders präzise. Beim Pricktest werden verschiedene Testlösungen mit den verdächtigen Allergenen auf die Haut getropft. Dann wird die Haut unter den Tropfen mit einer Nadel eingeritzt. Der Einstich ist nicht besonders schmerzhaft. Gleichzeitig werden zwei Kontrollösungen eingestichelt: Die eine ist eine Kochsalzlösung, die normalerweise keine Reaktion auslöst. Die zweite ist eine Histaminlösung, die unter normalen Umständen immer zu einer Reaktion führt. Die Reaktionen auf die Allergenlösungen werden nach etwa 15 bis 20 Minuten abgelesen. Wenn um eine Einritzung herum eine Rötung und Schwellung auftritt, ist der Test für das entsprechende Allergen positiv. Voraussetzung ist jedoch, daß die Kontrollösungen normal reagieren.

Beim Intrakutantest werden die Allergenlösungen in die Haut eingespritzt. Die positive Reaktion sieht wie beim Pricktest aus.

Ein wichtiger Hinweis: Bei allen diesen Hauttests können in seltenen Fällen heftige Reaktionen im Sinne eines allergischen Schocks mit Blutdruckabfall, beschleunigtem Pulsschlag und schwerer Atemnot auftreten, die sofort von einem Arzt wirksam behandelt werden müssen. Bleiben Sie daher nach jedem Allergietest immer eine halbe Stunde lang in der Arztpraxis.

Der bronchiale Provokationstest:

Die Hauttests zeigen zwar, auf welche Allergene die Testperson sensibilisiert ist, sie liefern aber noch nicht den endgültigen Beweis dafür, daß diese Allergene auch das Asthma auslösen. Fast ein Drittel der Erwachsenen reagiert bei den Hauttests auf ein oder mehrere Allergene positiv, ohne asthmatische Beschwerden (oder die Symptome anderer allergischer Erkrankungen) zu zeigen.

Um die Bedeutung eines Allergens hinsichtlich des Asthmas zweifelsfrei nachzuweisen, ist also ein bronchialer Provokationstest notwendig. Hierbei inhaliert der Patient die Allergenlösung, auf die er sensibilisiert ist, so daß sie direkt an den Bronchien, dem Ort der Asthmaentstehung, einwirken kann. Da dieser Test zu dem Zweck unternommen wird, einen Asthmaanfall auszulösen, versteht es sich von selbst, daß er nicht ganz ungefährlich ist. Es sollte daher immer ein erfahrener Arzt in der Nähe sein, de einen Asthmaanfall sicher behandeln kann.

Wenn der Provokationstest "positiv" war, gilt das allergische Asthma als bewiesen.